In Brüssel kamen die nationalen Verbände des europäischen Fleischerhandwerks zusammen, um wichtige Themen der Branche zu erörtern. Die Herbsttagung des Internationalen Metzgermeister-Verbandes (IMV) setzte den Fokus auf aktuelle Initiativen der EU-Kommission, die weitreichende Auswirkungen auf kleine und mittlere Betriebe haben könnten. Ein zentrales Thema war die EU-Entwaldungsverordnung. Diese Regulation soll sicherstellen, dass innerhalb der Europäischen Union ausschließlich Produkte verkauft werden, die nachweislich keinen Beitrag zur weltweiten Entwaldung leisten. Dies betrifft auch lebende Rinder sowie Rindfleisch, was für das österreichische Fleischerhandwerk von großer Bedeutung ist.
Widerstand gegen bürokratische Hürden
Emanuele Pitto und Lea Gurtler aus der Generaldirektion Umwelt der EU-Kommission waren vor Ort, um sich gemeinsam mit den Delegierten der europäischen Fleischerverbände auszutauschen. Einhellig wurde betont, dass die zusätzlichen bürokratischen Auflagen vor allem für kleinere Betriebe eine erhebliche Belastung darstellen würden. Es gibt Bestrebungen, die bürokratischen Hürden zu senken, etwa durch die Einstufung von Produkten aus der EU als „entwaldungsfrei“. Außerdem könnte der Nachweis über die Entwaldungsfreiheit auf den Erstvertreiber beschränkt werden, um die Verantwortung zu bündeln und zu entlasten. Darüber hinaus wurden auch andere relevante Themen diskutiert, darunter die Nachhaltigkeitsberichterstattung und die von der EU beschlossenen Kennzeichnungsvorschriften. Diese Initiativen zielen darauf ab, die Transparenz innerhalb der Branche zu erhöhen und die nachhaltige Produktion weiter voranzutreiben. Die Herausforderungen, die mit neuen Regelungen einhergehen, stellen das österreichische Fleischerhandwerk vor bedeutende Prüfungen. Dennoch zeigt sich die Branche kooperativ und aufgeschlossen gegenüber Veränderungen, die nicht nur den internationalen Standards entsprechen, sondern auch das Tierwohl und die Qualität der heimischen Produkte sicherstellen.
Thema | Details |
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Entwaldungsverordnung | Produkte dürfen nicht zur weltweiten Entwaldung beitragen. Relevant für lebende Rinder und Rindfleisch. |
Bürokratische Hürden | Forderung nach Entlastung für kleine Betriebe und Nachweispflichten auf Erstvertreiber beschränken. |
Weitere Themen | Nachhaltigkeitsberichterstattung, Green Deal, Kennzeichnungsvorschriften. |
Gerade in Zeiten zunehmender internationaler Standards und strenger Regulierungen ist die Unterstützung des regionalen Fleischerhandwerks unerlässlich. Hier wird Qualität großgeschrieben, die Wertschöpfung bleibt im Land, und das Tierwohl spielt eine zentrale Rolle. Es liegt im Interesse aller Beteiligten, diese Entwicklungen aktiv mitzugestalten, um die Zukunft des Fleischerhandwerks in Österreich langfristig zu sichern.